Workshops Studientag 2020
Stimmbildung/-training
Workshop 1
Referentin: Dagmar Tischmacher
STIMMIG UNTERRICHTEN
Lehrerinnen und Lehrer arbeiten in einem Sprechberuf. Die Stimme ist ihr wichtigstes Arbeitsinstrument, die Belastung entsprechend hoch, ebenso die Anforderung an die Qualität. Dies gilt für Lehrende aller Schularten und aller Fächer. Täglich und über Stunden sind sie konfrontiert mit einer Fülle von stimmlichen Anforderungen in den unterschiedlichsten Kommunikationssituationen bei oft hohem Lärmpegel – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Stimme, das körperliche Wohlbefinden und die berufliche Zufriedenheit. Studien belegen, dass 46% bis zu 76% der Lehrerinnen und Lehrer stimmauffällig oder stimmlich belastet sind. Berufsanfänger sind besonders betroffen. Auch hier gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Ein sensibler, bewusster und nicht zuletzt freudiger Umgang mit der Stimme im Berufsalltag wurde in diesem Workshop angestrebt.
Ziel war es, den Umgang mit dem körpereigenen Ausdrucksinstrument „Stimme“ auf vielfältige Weise zu erproben und zu trainieren – im Sinne eines aktiven und präventiven Beitrags zur Gesunderhaltung, zur Zufriedenheit im Beruf und nicht zuletzt zur Steigerung der Lebensqualität. Darüber hinaus boten die ausgewählten Übungen Anregungen zur Förderung der Sprechkompetenz von Schülerinnen und Schülern, denn für den Lehrerberuf gilt in besonderem Maße: „Der Alltag ist die Übung.“ (Dürckheim)
Arbeitsgrundlage war die Atemrhythmisch Angepasste Phonation nach Coblenzer/Muhar AAPâ, ein seit Jahrzehnten in Stimmtherapie und Sprechpädagogik etabliertes ganzheitliches Konzept der Arbeit mit Atem, Stimme und Artikulation.
Entspannungs- / Aktivierungs- techniken im Unterricht
Workshop 2
Referentin: Sophie Barz
Schulpsychologisches Beratungszentrum Ludwigshafen
Entspannungs- und Aktivierungstechniken im Unterricht
Unsere Zeit und Gesellschaft ist geprägt durch Reizüberflutung und einen fortwährend erhöhten Leistungsdruck – entsprechend wächst das Bedürfnis nach Entspannung und dem notwendigen Ausgleich.
Auch in der Schule sind Schülerinnen und Schüler permanent kognitiv und sozial gefordert, sei es bei Klassenarbeiten, langen Unterrichtstagen, dem Sportunterricht oder der Pause. Danach kommen sie häufig aufgedreht, unkonzentriert oder ausgelaugt in die darauf folgende Stunde, was eine ungünstige Ausgangslage ist, um dem Regelunterricht folgen zu können.
In diesem Workshop wurden verschiedene kleine Entspannungs- und Aktivierungsübungen gezeigt, die helfen, die Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft der Schülerinnen und Schüler wieder zu erhöhen.
Alle Übungen sind schnell durchführbar und bedürfen wenig Vorbereitung oder Materialien, sodass spontan auf die Verfassung der Schülerinnen und Schüler reagiert werden kann, ohne allzu viel Unterrichtszeit zu verlieren.
Während des Workshops wurden verschiedene Übungen aus den beiden Bereichen Entspannung und Aktivierung direkt ausprobiert.
Rückenschule
Workshop 3
Referentin: Stefanie Hohlweg
Theraneos – Physiotherapie Speyer
Im Mittelpunkt des Workshops stand die persönliche Rückengesundheit der Pädagogen selbst.
Ziele waren:
• Erlernen rückenfreundlicher, arbeitsplatzbezogener Haltungs- und Bewegungsmuster
• Erkennen und Bewältigen psycho-sozialer Stressoren am Arbeitsplatz
Darüber hinaus wurden im Workshop praxistaugliche Methoden erarbeitet, mit denen der umfassende Ansatz der „Rückengesundheit“ in der täglichen Unterrichtssituation umgesetzt werden kann. Somit profitierten von dieser betrieblichen Gesundheitsförderung nicht nur die Pädagogen, sondern gleichzeitig auch die Schülerinnen und Schüler in den Schulen.
RückenGesund!
Muskel-Skelett-Workshop
Workshop 4
Referentin: Dr. med. Ann-Kathrin Jakobs
Ärztin am Institut für Lehrergesundheit Mainz
Im Workshop ging es um Prävention typischer haltungs- und arbeitsbedingter Probleme und Beschwerden des Bewegungsapparates. Zentrale Aspekte waren die Integration körperlicher Bewegung und Aktivität in den Arbeitsalltag und die ergonomische Gestaltung des Arbeitsumfeldes. Die praktischen Übungen beinhalteten folgende Aspekte: – Entspannungsübungen – Pilates – Rückenschule.
Ziel: Die TeilnehmerInnen lernten Wissen zur Muskel-Skelett-Funktionalität und der Integration von Bewegung in den Arbeitsalltag kennen.
Stress- und Ressourcenmanagement
Workshop 5
Referentin: Dr. Dipl.-Psych. Till F. Beutel
Psychologe am Institut für Lehrergesundheit Mainz
Stress und Leistungsdruck sind für viele zur Normalität geworden. Das Entstehen von Stresserleben ist dabei ein komplexes Zusammenspiel aus herausfordernden und unterstützenden Umweltfaktoren sowie der individuellen kognitiven Bewertung und des Umgangs mit den Stressoren. Im Rahmen des Workshops wurde dieser Entstehungsprozess genauer beleuchtet und die TeilnehmerInnen bekamen die Möglichkeit, diesen auf ihre persönliche Situation zu übertragen. Daraus wurden verschiedene Ansätze zum Stressmanagement abgeleitet und erläutert. Es wurde auf Stressoren, Stressreaktionen und die Rolle der Stressbewertung und Ressourcen eingegangen. Jede/r TeilnehmerIn hatte die Möglichkeit das eigene Denken und Verhalten zu reflektieren. Der Fokus des Workshops lag auf der individuellen Perspektive, d. h. was kann ich für mich tun.
Ziel: Die TeilnehmerInnen lernten verschiedene Ansätze zum Stressmanagement kennen und reflektierten ihre eigenen Stressoren und ihren Umgang damit.
Nudel. Suppe. Ramen.
Workshop 6
Referenten: Alexandra Vogt, Alexander Kühn
BBS-N Ludwigshafen
Ramen, stammen ursprünglich aus China, wurden aber erst als japanisches Nationalgericht weltweit bekannt. Der Begriff Ramen beschreibt sowohl die japanischen Nudeln an sich als auch die Suppen, bei denen diese Nudeln die Hauptzutat bilden.
In unseren Längengraden war die japanische Nudelsuppe lange nur als Instant-Produkt bekannt. Dabei ist die Herstellung von frischen Ramen unspektakulär einfach und das Ergebnis überragend lecker.
Wir bereiteten an diesem Vormittag Ramen selbst zu, probierten und warfen einen intensiven Blick auf den Wert dieser Suppe für unsere Ernährung.
Selbstfürsorgliche Grenzsetzung
Workshop 7
Referentin: Manuela Horter, Barbara Bach
Schulpsychologisches Beratungszentrum Ludwigshafen
Im Alltag, ob in Schule oder im Privatleben, ist das Ablehnen eines Wunsches oder einer Bitte oftmals schwierig. Dies führt manchmal dazu, dass man sich zu viel zumutet oder zu etwas „Ja“ sagt, das eigentlich nicht zusagt. Aber wie die Balance halten zwischen eigenen Interessen und Engagement für Andere? Wie können eigene Grenzen (an-)erkannt werden, ohne andere vor den Kopf zu stoßen? Im Sinne einer gelingenden Stressprävention, ist das Setzen selbstfürsorglicher Grenzen eine wichtige Kompetenz. Im Workshop wurde über diese Themen informiert, reflektiert und es wurden konkrete Handlungsüberlegungen gemeinsam angestellt.